Oktober 2024

Karriere

Analytik fährt mit

In der Nähe von Rastatt, seinem Heimatort, hat Service-Techniker Sven Dudenhöffer an diesem Tag seinen letzten Termin. Im gesamten Südschwarzwald, von Bruchsal bis nach Lörrach und zur Schweizer Grenze, ist der 35-Jährige täglich für die Kunden der Schweitzer-Chemie unterwegs. Immer an Bord oder im Hotelzimmer dabei: der Inkubator, um Wasserproben direkt zu analysieren. „Jeder Service-Techniker hat einen Inkubator im Auto oder zu Hause“, erzählt der gelernte Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, der seit Juli 2019 im Außendienst rund 700 bis 1.000 Kilometer pro Woche für die Schweitzer-Chemie zurücklegt.

„Der Service-Techniker ist eine aussterbende Spezies und schwer zu finden“

Stationen in der Automobilindustrie, im Sonderanlagenbau und im Whirlpoolbau hat der Schwarzwälder in seinen rund 15 Jahren als Service-Techniker unter anderem erlebt. „Nur an einem Arbeitsplatz, den ganzen Tag, das ist nichts für mich“, hat er erkannt. Als technischer Service im Außendienst für die Schweitzer-Chemie – das passt! „Solche Geschäftsführer wie Bernd Schweitzer und Wolfgang Eggerl gibt es selten!“ Es war eine einzige Bewerbung, und seitdem ist er Teil der Abteilung, die sich mit Betreuung, Wartung und Instandsetzung der Anlagentechnik beim jeweiligen Kundenstamm beschäftigt. „Ich habe Weltklasse-Kollegen!“ Hauptaufgabe ist die Stabilisierung der Wasserwerte durch eine funktionierende Anlagentechnik und die zu dosierende Chemie. Wichtigste Arbeitsgeräte, außer dem Inkubator, sind pH und LF-Messgerät, Fotometer und Schraubendreher.

„Wie der Kinderbackofen in einer Spielküche“

So beschreibt er den Inkubator, in dem die vor Ort beim Kunden gezogenen Wasserproben, etwa aus Verdunstungskühlanlagen, analysiert werden. Zwei Wasserproben werden überprüft: die des Zusatz- bzw. Nutzwassers und die des Systemwassers, das verdunstet. Alle 14 Tage erfolgt die Beprobung, unter anderem mittels sogenannter KBE-Sticks mit Nährboden, die für zehn Sekunden in das Systemwasser gesetzt werden. Nach 48 Stunden entnimmt Sven Dudenhöffer den Stick wieder aus dem Inkubator und erkennt dann eine eventuelle mikrobiologische Belastung. Gibt es eine Koloniebildung? Stimmt die Chemiedosierung? Der Wassertausch? Das sind die Fragen, wenn er die unterschiedlichen Parameter abklärt. Bei Abweichungen sind die Service-Techniker wieder selbst vor Ort, um eine Bioziddosierung vorzunehmen, oder sie geben dem Kunden entsprechende Hinweise zur Dosierung, erklärt Sven Dudenhöffer aus dem Team Service Süd-West.

Vieles lässt sich per Telefon beheben

Auch Wartung und Inbetriebnahme gehören zum Tagesgeschäft: „Wenn Kunden anrufen, dann meist wegen einer Störung.“ Brisant wird es etwa, wenn eine Störung in einem Krankenhaus auftritt und OP-Bestecke nicht mehr desinfiziert werden können. „Da ist eine schnelle Reaktion gefragt, damit keine Operation ausfallen muss!“ Ähnliches gilt für die Reaktionszeiten in der hochsensiblen Lebensmittelindustrie. „Fast jeder unserer Service-Techniker kann direkt einspringen.“ Häufig hat Sven Dudenhöffer die Ersatzteile im Fahrzeug dabei und kann sie gleich verbauen. „Wenn man seinen Job versteht, bedeutet das keinen Stress.“ Zudem ist er mit dafür zuständig, dass die Techniker beim Auftraggeber vor Ort während der Inbetriebnahme eingewiesen werden und Störungen selbstständig beheben können. Unterstützung bei der Störungssuche kommt mehr und mehr auch durch die zunehmende Digitalisierung. „Immer mehr lässt sich am Bildschirm visualisieren und herauslesen.“ Der Service? Aus Sven Dudenhöffers Sicht das Aushängeschild der Schweitzer-Chemie. „Der Umgang mit den Kunden, die Technik und die Wasseranalytik – ich mach’ meinen Job total gerne!“

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