Seit gut einem Jahr ist die Schweitzer-Chemie Teil der EnviroWater Group. Was hat sich seither für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändert? Wo sehen sie Chancen und Herausforderungen? Und wie bewerten sie inzwischen die Erfahrungen mit dem Zusammenschluss?
„Alles kann, nichts muss“, hatte die Geschäftsführung damals versprochen – und dieses Versprechen wurde gehalten, so lautet das Feedback der interviewten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unisono. Ebenso positiv sind die ersten Erfahrungen beim gegenseitigen Kennenlernen. Durchweg wird eine hohe Übereinstimmung in der Unternehmenskultur und den Werten konstatiert, für die die einzelnen Gesellschaften stehen. Man geht mit viel gegenseitiger Wertschätzung, Vertrauen und Offenheit aufeinander zu.
Wichtig für alle Beteiligten: Auch das Tempo stimmt. Vorteile durch die Gruppenzugehörigkeit werden gesehen, Chancen für neue Perspektiven und gemeinsame Projekte ausgelotet, jedoch wird nichts überstürzt. Gerade weil es Zeit und Raum genug für eine sorgfältige Findungsphase gibt, ist die Bereitschaft, gemeinsam neu und weiter zu denken, bei allen hoch. Generell ist die Zuversicht groß, dass die Schweitzer-Chemie gemeinsam mit den anderen Unternehmen der Gruppe in Zukunft noch viel in der Branche bewegen wird.
Viel dazugelernt – Magdalena Hopf, Vertrieb Region Süd-Ost
Für mich persönlich stellt der Zusammenschluss eine Bereicherung dar, da ich die Gelegenheit bekommen habe, am Enviro Young Professional Training teilzunehmen. Das Coaching-Programm bot Einblicke in eine Vielzahl von Themen, darunter Verhandlungsführung, Konfliktmanagement und Persönlichkeitsentwicklung. Als Vertriebsmitarbeiterin ist der Umgang mit Menschen ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Das Training hat mich selbstsicherer gemacht und mir wertvolle Kommunikationstipps vermittelt. Besonders war der abschließende Kaminabend, bei dem wir in entspannter Atmosphäre mit Dr. Krause, CEO der EnviroWater Group, ins Gespräch kamen. Wir, die neun Teilnehmer dieses Trainings, haben sowohl fachlich profitiert als auch persönlich. Die Herausforderungen der fünf Trainings sowie die gemeinsam verbrachte Freizeit haben nicht nur unsere persönliche Beziehung gestärkt, sondern auch den Austausch zwischen den Unternehmen.
Mehrwert für die Ausbildung – Sabrina També, HR-Referentin und Ausbilderin
Erste Berührungspunkte in der Personalarbeit gab es im September 2023 beim gemeinsamen Azubi-Ausflug der EnviroWater Group. Die Atmosphäre war sehr herzlich, entspannt und unkompliziert. Wir haben uns auch als „Neulinge“ willkommen und wertgeschätzt gefühlt. Ich finde es wichtig, dass die Azubis auch mal über den Tellerrand der eigenen Firma hinaussehen und neue Erfahrungen machen. Auch für uns Ausbilder war das eine gute Gelegenheit, unsere verschiedenen Gesellschaften kennenzulernen und einen besseren Blick für das große Ganze zu bekommen. Darauf wollen wir aufbauen und uns künftig weiter dazu austauschen, wie wir uns gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und einen Mehrwert für die Ausbildung schaffen können. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir wollen ja keinen Aktionismus, sondern Ideen, die Sinn machen, darin sind wir uns alle einig. Gut finde ich, dass sich dieser Austausch in der Gruppe ungezwungen entwickeln kann.
Spannende Einblicke beim Azubi-Ausflug – Ewelina Butrak, Auszubildende Industriekauffrau, und Ali Mubarek, Auszubildender Fachinformatiker Systemintegration
Die Fahrt nach Wolfsburg zusammen mit den Enviro-Water Azubis war toll. Wir konnten hinter die Kulissen bei VW schauen, haben die Autostadt erlebt und hatten viel Spaß bei den Teambuilding-Challenges auf einem Bauernhof. Wir haben uns gegenseitig auch unsere Unternehmen vorgestellt, wir kannten die ja vorher nicht. Es war interessant zu erfahren, wie die anderen Firmen so ticken, welche Berufe sie anbieten und wie die Ausbildung dort läuft. Für uns war es natürlich auch spannend, die Schweitzer-Chemie zu präsentieren, und wir haben uns sehr darüber gefreut, uns den anderen vorzustellen und haben ihr positives Feedback für unsere Präsentation gerne angenommen. Wir haben viele neue Eindrücke bekommen, es war alles sehr familiär und locker, auch mit den Ausbildern. Insgesamt war die Zeit aber ein bisschen zu kurz, ein oder zwei Tage mehr wären schön gewesen. Und der Ausflug hat auch uns Freiberger Azubis stärker zusammengebracht. Wir haben viel geredet und uns besser kennengelernt, im Alltag hat man ja sonst nur wenig Kontakt untereinander.
Techniksynergien gemeinsam ausloten – Konrad Straube, Leitung Technik
Der Austausch innerhalb der Gruppe ist gestartet, die Schweitzer-Chemie sitzt bereits in mehreren Management-Boards, unter anderem im Digitalisierungs-Board, in dem ich selbst beteiligt bin. Von Beginn an herrscht hier ein offenes, ehrliches Klima auf Augenhöhe, es ist wirklich ein gutes schwesterliches Verhältnis. Man konnte schnell merken, dass uns gruppenweit die gleiche Hands-on-Mentalität und mittelständische Agilität verbinden, unsere DNA passt gut zusammen. Ein Riesenvorteil ist, dass wir jetzt die Chance haben, blinde Flecken in unserem Portfolio zu schließen. Aber wir bleiben dabei frei in unseren Geschäftsentscheidungen, die Entscheidung liegt ganz bei uns. Das sind beste Voraussetzungen für den Erfolg. Es gibt schon einiges an Ideen für gemeinsame Themen, aber wir stehen erst am Anfang. Wir haben Zeit, und das ist auch gut so, damit wir die Optionen im Einzelfall anschauen, prüfen und bewerten können.
Zukunft gestalten im Senior Leadership Collaboration Board – Dr. Marie-Louise Morkos, Erweiterte Geschäftsführung Produktmanagement & Verfahrenstechnik
Innerhalb der Gruppe können wir Branchenwissen teilen und gegenseitig von jahrzehntelangen Erfahrungen profitieren, statt dass jedes Unternehmen alle Lösungen alleine finden muss. Dafür gibt es mehrere Boards, in denen die Schweitzer-Chemie durchweg vertreten ist. Ich darf sogar seit Kurzem das Water Chemistry Board leiten. Im Senior Leadership Board sind mein Kollege Johannes Puy und ich gemeinsam vertreten. Zusammen mit anderen motivierten Führungskräften aus den verschiedenen Gesellschaften der EnviroWater Group möchten wir die Zukunft der Gruppe mitgestalten und beginnen, zusammen mit dem Board der EnviroWater Group Fragen zu beantworten wie: Wo soll die Reise der Gruppe hingehen? Wie können wir als Gruppe agieren? Wie soll es in drei Jahren aussehen? Wie in fünf Jahren? Es geht uns nicht darum, das Heute oder Morgen zu definieren, sondern eine nachhaltige Ausrichtung zu entwickeln. Das Gute ist: Hier kommen ganz unterschiedliche Perspektiven zusammen, alle sind neugierig auf die Ideen der anderen und bereit, „out of the box“ zu denken. Und dass wir ohne Vorgaben und Zeitdruck arbeiten können, bringt dynamische, kreative Denkprozesse in Gang, die auch Spaß machen.
Zusätzlicher Kundennutzen aus einer Hand – Johannes Puy, Erweiterte Geschäftsführung Vertrieb
Durch die Zugehörigkeit zur EnviroWater Group haben wir neue Möglichkeiten und sind jetzt breiter aufgestellt. Wir können mit der EnviroChemie und EnviroFALK Leistungen aus einer Hand anbieten, die wir vorher nicht abbilden konnten. Dazu zählen zum Beispiel Abwasserbehandlung, Wasserwiederverwendung sowie Prozess-/Reinstwasseraufbereitung. Bei diesen Anfragen empfehlen wir uns gegenseitig und treten gemeinsam koordiniert beim Kunden auf. Erste gemeinsame Projekte sind bereits in der Umsetzung. Wir haben ein sehr großes Netzwerk an Wasserexpertinnen und -experten in fast allen Anwendungen. Der Austausch und die Kooperation machen sehr viel Spaß. Zusätzlich sehen wir in der Gruppe viele Möglichkeiten, andere Unternehmen mit unserer Kompetenz im Bereich der Wasserchemie zu beraten und mit Chemieproduktion zu unterstützen. Ein Beispiel ist unser Schwesterunternehmen EnviroFALK Wassertechnik GmbH, ehemals AFS/AEW, für das wir im Moment dabei sind, die Produktion ihrer Chemie-Spezialprodukte zu übernehmen. Andersherum testen wir gerade ihr Aguasave-Modul für die Heizungswasseraufbereitung und prüfen eine Aufnahme in unser Technikportfolio. Wichtig dabei ist letztlich auch die Frage, wie unsere Kunden davon profitieren. Das Ganze macht nur Sinn, wenn es auch ihnen Synergien und konkreten Nutzen bringt. Die Kundenresonanz ist dazu sehr positiv. Unsere Kunden wissen sich bei uns in guten Händen, unsere Empfehlung hat Gewicht. Durch die Zusammenarbeit in der EnviroWater Group müssen sie keine weiteren Partner mehr suchen, sondern können sicher sein, dass alles reibungslos funktioniert.
Nachhaltige Vorteile – Daniel Abendschön, Leitung Marketing und Kommunikation, GHG Officer
Eine konkrete Auswirkung der Zugehörigkeit zur EnviroWater Group und damit zur SKion Gruppe ergibt sich für unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung. Aufgrund der Größe der Unternehmensgruppe fallen wir unter die EU-Richtlinie CSRD und müssen bis zum 1. Januar 2026 einen Green-House-Gas-Bericht über alle Treibhausgasemissionen vorlegen, die direkt und indirekt aus unserer Wertschöpfungskette resultieren. Was erst einmal nach zusätzlichem Mehraufwand klingt, ist in Wahrheit eine riesige Erleichterung: Wachstumsbedingt wäre die Schweitzer-Chemie über kurz oder lang ohnehin zu einem Reporting verpflichtet gewesen. Jetzt müssen wir zwar schneller abliefern, können aber in der Gruppe auf vorhandene Erfahrungen, Beratungsleistungen und Wissensressourcen zugreifen. Das erleichtert uns die Arbeit und mindert die Kosten. Gleichzeitig häufen sich schon jetzt die Anfragen von großen Kunden, die ebenfalls unter die Reportingpflicht fallen und zukünftig vor allem mit Partnern zusammenarbeiten werden, die ihnen die entsprechenden Daten liefern können. Dass wir diesen komplexen Prozess nicht allein stemmen müssen, ist enorm wertvoll für uns und unterstützt unser eigenes Anliegen, nachhaltiger zu werden.