„Man kann sich glücklich schätzen, in so einer Firma zu arbeiten“ (Kristina Scimone)
Bei einem großen Hefeweizen hatten sich Kristina Scimone und Bernd Schweitzer damals kennen gelernt. Es war nicht die erste Ausbildung, zu der sich die heute 34-jährige – während einer Weihnachtsfeier der Schweitzer-Chemie – entschied: Sie hatte bereits 6 Jahre in ihrem früheren Lehrberuf als Friseurin hinter sich und das in einem guten Salon. Warum sich Kristina Scimone damals, im Jahr 2012, dennoch für eine weitere Ausbildung zur Industriekauffrau begeistern ließ? „Ihr Vater arbeitet doch in einer super Firma“, kam Bernd Schweitzer mit der kleinen Frau und dem großen Bier ins Gespräch, wie sich die heutige Mitarbeiterin Vertriebsinnendienst und Mama der kleinen Leni lachend erinnert. „Natürlich habe ich mich dann ganz normal beworben.“ Schon nach einer Woche war die Einladung zum Bewerbungsgespräch in ihrem Briefkasten. Auch Wolfgang Eggerl kannte sie da bereits – als Friseurkunde mit seinen Kindern, wenn es um einen neuen Haarschnitt ging. Kürzen ließ sich dann auch bei der Ausbildungszeit: auf 2 ½ Jahre, was Kristina Scimone entgegenkam. Eigene Wohnung, Auto, Hund, mit der erneuten Ausbildung war vieles neu zu koordinieren. Heute ist ihre Vorgesetzte eine sehr gute Freundin und Patentante der kleinen Leni. Und selbst auf die Schlafenszeiten der kleinen Tochter kann sie mit ihren Arbeitszeiten Rücksicht nehmen.
„Nach einem Jahr habe ich darauf bestanden, Kundentermine allein wahrzunehmen.“ (Felix Richter)
Auch Felix Richter, heute Vertrieb Region Ost, und seit Ausbildungsstart 2016 bei der Schweitzer-Chemie, hatte sich schon für einen anderen beruflichen Weg entschieden. Er hatte ursprünglich eine Karriere bei der Bundeswehr eingeschlagen, war in Bruchsal stationiert und kam so mit der Wassertechnik in Berührung. Selbst wenn im Krisenfall irgendwo im Ausland die Wasserversorgung zusammenbricht, muss die Wasserqualität gleichbleibend gut nach deutschem Standard sein. So war er u.a. zweimal im Kosovo im Einsatz und in den Zeltlagern vor Ort zuständig für die Wasseraufbereitung von Brunnenwasser. Nachdem sein bester Freund aus Militärzeiten, unser heutiger Kollege Michael Gärtner, zur Schweitzer-Chemie gewechselt war, stand auch für Felix Richter die Entscheidung fest: Nach 8 Jahren, die er sich beim Bund verpflichtet hatte, wollte er ins zivile Arbeitsleben wechseln und eine Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik beginnen. Mit 30 also nochmals neu starten? „Wir waren damals die Lieblingsklasse in der Berufsschule“, erinnert er sich. „Auch einige unserer Lehrer waren zuvor im Ausland gewesen oder kamen aus der Industrie.“ Und: „Als 30-jähriger Mensch bringt man schon viel mehr Erfahrung mit. Wir haben vorgelegt, Michael Gärtner und ich – und die Jüngeren wollten mitziehen.“
Auch Felix Richter hat mittlerweile eine kleine Tochter und schätzt deshalb nach seiner früheren Arbeit auf Montage die heutige Tätigkeit im Außendienst umso mehr. „Ich kann meine Termine selbst passend legen und habe selten Übernachtungen auswärts.“ Sein Erfolgsgeheimnis bei der Akquise? Er sucht über Google Street View nach Schornsteinen auf Dächern von Industriegebieten. „Überall, wo Stahl, Kunststoff oder Lebensmittel produziert werden, wird auch Kühlung gebraucht.“
„Was ich so von Freunden höre, bin ich froh um unsere lockere Atmosphäre hier.“ (Julia Jäger)
Julia Jäger wusste schon früh, dass sie später gerne im kaufmännischen Bereich arbeiten möchte, aber: „Es sollte nicht irgendeine kaufmännische Ausbildung sein.“ Die 21-Jährige unterstützt seit dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau im Januar 2023 unseren Serviceinnendienst. An der Schweitzer-Chemie schätzt sie besonders die Möglichkeit zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung, um Berufsleben und Freizeit in Einklang zu bringen. Heute steuert sie die Disposition unserer Servicetechniker, teilweise aus dem Homeoffice, teils von unserer Firmenzentrale in Freiberg aus. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Tourenplanung unserer Servicetechniker, die Erstellung von Servicevertragsangeboten sowie die Erstellung, Pflege und Abrechnung der Serviceverträge. „Da macht es keinen Sinn, erst um 9 Uhr anzufangen, man muss morgens schließlich auf spontane Änderungen in der Tourenplanung reagieren können.“ Stattdessen beginnt Julia Jägers Arbeitstag oft schon um 7 Uhr. „Die Arbeit im Serviceinnendienst macht mir echt Spaß.“ Und selbst, ohne den Vergleich zu anderen Arbeitgebern zu haben, erkennt sie aus Gesprächen im Freundeskreis die Unterschiede. „Ich bin froh, um unsere lockere Atmosphäre.“ Entsprechend sieht sie für ihre Zukunft eine Weiterbildung zum Fachwirt als Option, berufsbegleitend, damit sie zugleich bei der Schweitzer-Chemie bleiben kann.
„Ich gehe sehr gerne ins Büro und freue mich, neben meinen Vorlesungen noch arbeiten gehen zu können.“ (Felix Wunsch)
Ähnlich wie Julia Jäger hat Felix Wunsch entschieden: Obwohl er heute, nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Schweitzer-Chemie, noch ein Bachelor-Studium in Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensführung draufsetzt, ist er uns als Werkstudent erhalten geblieben. Er unterstützt den Bereich Marketing & Kommunikation und hat das Glück, seit seiner Ausbildungszeit unseren ehemaligen Kollegen Liam König zu kennen, der wie er nun an der Hochschule in Heilbronn studiert. „Ich warte, bis du mit der Ausbildung fertig bist, und dann bewerben wir uns gemeinsam fürs Studium“, hatte der damals mit Felix Wunsch abgemacht. Es sollte ein Studium in Stuttgart oder in Heilbronn werden, das war für die beiden fix. „Wir beide wollten nicht wegziehen, wegen Familie und Fußball.“ Zur Hochschule haben sie eine Fahrgemeinschaft gebildet. „Ich habe offen und ehrlich kommuniziert, dass ich meine Vollzeitstelle in eine Werkstudententätigkeit umwandeln möchte.“ Damit hatte er die volle Unterstützung seiner Abteilungsleiterin Carolyn Schweitzer. „Dich wollen wir nicht verlieren“, sagte sie damals zu ihm. Als „Riesen-Mehrwert fürs Team“ hat sie die Lösung begrüßt, wie Felix Wunsch sich erinnert. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Organisation von Veranstaltungen, wie zum Beispiel Tagungen und Teamevents sowie Seminare für externe Kunden. Als Win-Win-Situation für alle Beteiligten sieht er die Werkstudententätigkeit, der mittlerweile auch unsere Kollegen Moritz Langjahr und Giuseppe Muraca in den Teams Marketing & Kommunikation und Vertriebsinnendienst nachgehen. Studieren und Arbeiten, wie sich das alles unter einen Hut bringen lässt? „Ich bin ja aus meiner Vollzeittätigkeit damals 40 Stunden gewohnt. Nun weniger zu tun und zu chillen, würde meinen inneren Rhythmus durcheinanderbringen.“
„Durch die Schweitzer-Chemie bin ich erwachsen geworden.“ (Alexander Seedorf)
Dass junge Menschen beim Start ins Berufsleben noch etwas verschlossen sind, hat unser heutiger Mitarbeiter in der Logistik, Alexander Seedorf, auch bei sich selbst zu Beginn der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik beobachtet. „Es gab viele Personen, mit denen ich Gespräche über mein Berufsleben hatte. Führungskräfte, Kollegen, Klassenkameraden, aber auch Lehrer. Ich versuchte immer, sowohl in der Ausbildung als auch in der Meisterschule, durch die Gespräche zugleich Dinge mitzunehmen, bei denen ich noch besser werden konnte. Aber auch dadurch an meinen Schwächen zu arbeiten.“ Im Jahr 2014 gestartet, hatte der 26-Jährige nach einer anschließenden Weiterbildung zum Logistikmeister die Schweitzer-Chemie kurz verlassen. „Mein Wunsch war und ist, mir so viel Wissen wie möglich anzueignen.“ Nach der Arbeit noch zur Schule zu gehen, war für ihn ein klares Raus aus der Komfortzone. Einblicke in einen neuen Betrieb zu gewinnen, schien da nur konsequent. „Vielleicht bringt es mich ja weiter, woanders zu arbeiten?“ Zufrieden war er dort nicht. Nur gut also, dass Wolfgang Eggerl ihn nach mehreren Monaten „Auszeit“ zurückholen konnte. Heute fühlt er sich wohl dabei, sein Wissen zu teilen. Bei der Einführung von Navision etwa war Alexander Seedorf von Beginn an dabei, konnte sich selbst vieles aneignen und die Vorteile der Logistiksoftware für seinen Arbeitsalltag nutzen. „Das kann ich jetzt auch meinen Kollegen beibringen. Sie schätzen das und mich stärkt es selbst. Denn: „Vor wenigen Jahren war ich noch in der gleichen Situation. Ich kann mich gut hineindenken, wenn andere ratlos sind.“
„Elektrotechnik, Wasser und Chemie – diese Kombination hätte ich nie in Einklang gebracht.“ (Roman Jungblut)
Es war dieser eine Satz, auf einem Aushang des Klassenzimmers im Berufskolleg Technik und Medien damals, der den heute 34-jährigen Wassermeister im Jahr 2008 auf die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik aufmerksam gemacht hat. Früher regionaler Serviceleiter und für die Ausbildung der Servicetechniker zuständig, ist Roman Jungblut nach einem Burnout heute im After Sales Service tätig. Das Faszinierende für unseren Kollegen, der ursprünglich aus Sibirien stammt und 1998 als Spätaussiedler nach Deutschland kam, erwies sich zugleich als eine besonders anspruchsvolle Herausforderung. Im Gespräch beschreibt er es als eine intensive Phase. „Die Anforderungen erreichten einen Punkt, der meine bisherige Erfahrung übertraf. Es war eine intensive Zeit, in der ich merkte, dass eine Neuausrichtung notwendig war.“ Es war Bernd Schweitzer, der ihm damals geholfen hat: „Er hat es wieder ins Lot gebracht, die Situation stabilisiert.“ Die Begeisterung für die täglichen Aufgaben hat womöglich auch ihren Ursprung in einer Geschichte, die er während seiner Ausbildung als besonders prägend erlebte: Da traf er seinen damaligen Mentor, Stefan Stumpf, gedanklich völlig versunken in ein Thema, mit einem Kuchenteller in der Hand, in der Toilette. „Man kann sich so stark mit einer Sache identifizieren, dass man vergisst, dass man eigentlich auf dem Weg zur Küche war“, erzählt er lachend. „Es ist möglich, derart begeistert von etwas zu sein, so tief darin versunken.“
„Die Azubis sind gleichwertig. Da werden keine Unterschiede gemacht.“ (Eleonore Porta)
Was sich über die Jahre in der Ausbildung verändert hat? Da erinnert sich Eleonora Porta, Leitung Vertriebsinnendienst & Beschaffung, an die regelmäßigen Fahrten zur Post als Fahranfängerin. 2009 ist sie in ihre Ausbildung zur Industriekauffrau gestartet, da gab es noch viel Papier anstelle der Digitalisierung. „Jeden zweiten Tag bin ich zum Postfach nach Freiberg gefahren, um die Geschäftspost abzuholen. Heute wird die Post geliefert.“ Was sich dagegen über die Jahre nicht geändert hat, schätzt die 31-Jährige sehr: „Unsere Azubis erleben den Alltag, wie er ist. Sie sind in allen Prozessen eingebunden, begrüßen Kunden, sind bei Seminaren dabei und überall vollwertig mit drin. Da werden keine Unterschiede gemacht.“ Verantwortung, die den Auszubildenden mit der Unterstützung erfahrener Kolleginnen und Kollegen, von Anfang an übergeben wird. Diesen Zuspruch und diese Rückendeckung hat sie selbst auch während ihrer Weiterbildung zur Betriebswirtin (IHK) erlebt. „Trotz der Doppelbelastung war da ein großes Vertrauen des Unternehmens mir gegenüber. Man hat mir den Rückhalt gegeben und ich konnte mich voll auf meine Fortbildung konzentrieren.“ Und was motiviert sie an der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen? „Es gefällt mir, bei unterschiedlichen Gesichtspunkten gemeinsam auf einen Nenner zu kommen und die Ziele abzudecken.“ Oft ist es das Pragmatische: „Wir versuchen das jetzt einfach. Und wenn es nicht funktioniert, versuchen wir es anders.“