Oktober 2023

Anwendungen

Alles in Butter in der Molkerei

Milch, Joghurt, Käse und Co. gehören zu unseren wichtigsten Nahrungsmitteln. Wir genießen die Vielfalt an Milchprodukten, doch kaum ein Verbraucher ahnt, wie anspruchsvoll der Umgang mit dem hochsensiblen Lebensmittel Milch für die Verarbeiter ist. Damit aus Rohmilch ein sicheres, hygienisch einwandfreies Endprodukt wird, sind wasserführende Systeme unerlässlich.

Egal ob kleine, manufakturartige Käserei oder großer, hoch moderner Molkereibetrieb, schnelles, teils hohes Erhitzen und rasches Kühlen sind Schlüsselprozesse in der Milchverarbeitung. Für die erforderliche Kälte- und Dampftechnik benötigen die Betriebe passgenaue Lösungen zur sicheren, effizienten Wasserbehandlung und -aufbereitung gegen Korrosionserscheinungen, Kalkbildung, Keimbelastung, Schlämme und Schleime.

„Wir betreuen viele namhafte Verarbeitungsbetriebe der Milchwirtschaft mit umfassenden Leistungen“, erklärt Gerhard Donaubauer, regionaler Vertriebsleiter der Schweitzer-Chemie, „dadurch verfügen wir über ein breites Branchen-Know-how und können gezielt die jeweils beste Lösung für die Anwendung, Anlage und unterschiedlichen Bedarfe entwickeln.“ Zu den Kunden gehören unter anderem einige der namenhaften  Molkereien im Süd-Osten aus den Top Ten der umsatzstärksten Unternehmen.

„Wir decken alle Anlagenbereiche ab und unterstützen Molkereibetriebe umfassend aus einer Hand, angefangen von der Beratung und Konzeptentwicklung über die Anlagenwartung, die chemisch-wasserseitige Reinigung, Spezialchemikalien und Systeme zur bedarfsgerechten Biozid-Dosierung bis hin zu Laboranalysen, smartem Wasserdatenmanagement und Schulungen“, ergänzt Hartwig Gohr, Sonderbeauftragter und Schulungsleiter für Branchenlösungen. „Durch unsere enge Zusammenarbeit mit den Herstellern der Prozessanlagen, die wir auch beraten, entstehen Synergien, die den milchverarbeitenden Betrieben zusätzliche Effizienzvorteile und Sicherheit bieten.“

Spezifische Bedarfe in milchverarbeitenden Betrieben:

  • Heiß- und Eiswasser: Im Produktionsprozess bis zum Endprodukt durchläuft die Milch mehrfach thermische Prozesse mit Temperaturen bis 135° C und Erhitzungszeiten von wenigen Sekunden bis 30 Minuten. In Kesselanlagen erzeugter Dampf wird daher im gesamten Verarbeitungsprozess gebraucht, Eiswasser insbesondere für die Kühlung der Rohmilch, der pasteurisierten Milch und von Joghurt Zwischenprodukten.
  • Unterschiedliche Kühlsysteme: Manche Betriebe nutzen zentrale Systeme, die alle Verbraucher im Werk versorgen, andere betreiben mehrere dezentrale Kühlanlagen. Offene, geschlossene und halboffene Systeme verlangen jeweils eine andere Wasserbehandlung. Das gilt zum Beispiel für die Gebäude- und Hochregallagerkühlung, die Kompressorkühlung sowie auch für die Bereiche Enthitzer und Kältemaschinen.
  • Brüdenwasser: Beim Pasteurisieren, bei der Konzentration von Milch und Milchpulverherstellung können sogenannte Brüden entstehen. Das sind Kondensate, die Milchreste enthalten, diese organischen Anteile können mikrobiologische Probleme verursachen. Das Brüdenwasser kann jedoch aufbereitet und als Zusatzwasser für Verdunstungskühlanlagen verwendet werden und somit zu einem nachhaltigen Wassermanagement in der Molkerei beitragen.   
  • Becherwerke: Teilweise stellen die Betriebe die Becher für Joghurt, Quark oder Frischkäse selbst her, um sterile Verpackungen im Fertigungsprozess zu sichern. Die Hydraulik- und Werkzeugkühlsysteme für die eingesetzten Kunststoff-Spritzgussmaschinen müssen höchsten wassertechnischen Anforderungen gerecht werden.
  • Trinkwasser: Oft muss das verfügbare Stadtwasser zur Enthärtung und zum Korrosionsschutz behandelt werden.
  • Sprinkleranlagen: Im Bedarfsfall müssen Sprinkleranlagen problemlos funktionieren und das Löschwasser ungehindert versprühen. Durch die richtige Wasserbehandlung zur Härtestabilisierung und zum Korrosionsschutz wird sichergestellt, dass kein Kalk die Leitungen und Düsen verstopft oder Korrosionsschäden im Sprinkler-Netz entstehen.

Von der Rohmilch zur Trinkmilch

Standard-Prozesse in Molkereien sind:

  1. Reinigung und Entrahmung:
    Die in Kühltanklastern angelieferte Rohmilch wird mittels Zentrifugen mechanisch von Verunreinigungen befreit, dazu muss sie zunächst auf die erforderliche Verarbeitungstemperatur erwärmt werden.

Beim Zentrifugieren werden auch Magermilch und Rahm getrennt, erst später wird der Rahm gemäß dem gewünschten Fettgehalt der Milch wieder beigemischt.

  1. Homogenisieren:
    Die Milch wird unter hohem Druck durch haarfeine Düsen gepresst. Die so extrem zerkleinerten Fettkügelchen verteilen sich gleichmäßig, so dass sich keine Rahmschicht absetzen kann.
  2. Wärmebehandlung:
    Um Mikroorganismen abzutöten und die Milch haltbarer zu machen, wird sie erhitzt. Die Verfahren Pasteurisieren, Sterilisieren, Ultrahocherhitzen oder Kurzzeiterhitzen unter Vakuum unterscheiden sich in der Temperatur und Erhitzungszeit, von 72 bis 135°C, von wenigen Sekunden bis 30 Minuten.  
    Danach muss die Milch sofort wieder abgekühlt werden, bevor sie in die Abfüllung oder Weiterverarbeitung gehen kann.

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