Die gesetzlich geregelten Pflichten für Betreiber von Verdunstungskühlanlagen, Nassabscheidern und Kühltürmen sind komplex und nicht einfach zu managen. Hier setzt das neue digitale Labor-Tool an, das die Schweitzer-Chemie entwickelt hat, um ihre Kunden zu unterstützen und den Anlagenbetrieb zu erleichtern.

„Für unsere Kunden ist die Überwachung der Wasserhygiene von Kühlanlagen eine notwendige Maßnahme, die ernst genommen wird, die aber möglichst wenig Kapazitäten aus dem eigentlichen Kerngeschäft abziehen sollte“, erklärt Konrad Straube, Projektleiter für die Entwicklung des neuen Tools bei der Schweitzer-Chemie, „genau dabei helfen wir ihnen mit der neuesten Erweiterung unseres digitalen Wasserdatenmanagements.“

Intelligente Unterstützung

Das neue Labor-Tool liefert eine übersichtliche Darstellung und erleichtert die Interpretation der mikrobiologischen Wasseruntersuchungen gemäß 42. Bundesimmissionsschutzverordnung und VDI 2047. Es kann als Bestandteil des Betriebstagebuchs verwendet werden, spart Arbeit in der Dokumentation und erhöht die Rechtssicherheit. Eine Besonderheit ist der intelligente Algorithmus, der die regelmäßigen Prüfberichte selbständig auswertet und dem Betreiber mitteilt, was wann zu tun ist. Er weist auch auf Sonderpflichten hin, etwa wenn die Legionellen-Werte aus dem Ruder zu laufen drohen. 

Das Projektteam legte von vornherein großen Wert darauf, die Nutzung des Tools möglichst komfortabel und intuitiv zu machen, um großen Schulungsaufwand zu vermeiden. „Wer mit einem Online-Browser oder Office-Programmen umgehen kann, beherrscht auch unser Tool in kürzester Zeit. Entsprechend positiv ist auch das Feedback, wenn unser Vertrieb das System vorstellt.“

Was für den Kunden einfach ist, war für die Entwickler eine große Herausforderung. Erarbeitet wurde das Tool in einem intensiven einjährigen, interdisziplinären Prozess gemeinsam mit externen Dienstleistern. „Insgesamt waren gut 30 Personen aus praktisch allen Abteilungen bei der Schweitzer-Chemie involviert. Wir haben die fachliche Sicht eingebracht und das Wissen darüber, was unsere Kunden brauchen. Die IoT-Experten von Juconn, mit denen wir schon das digitale Wasserdatenmanagement realisiert haben, lieferten die IT-Expertise und sorgen für den sicheren Cloudbetrieb. Hinzu kamen Abstimmungen mit weiteren Partnern für die Sensortechnik und die digitale Verfügbarkeit der Laborprüfberichte“, erläutert Projektleiter Straube.

Auf bestem Weg zum Internet of Things  

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Entstanden ist eine einzigartige, nutzerfreundliche Lösung, die einen neuen Level im Wasserdatenmanagement erschließt und Kühlanlagen-Betreibern enorme Vorteile bietet. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit der Schweitzer-Chemie, wie Konrad Straube betont: „Durch den besseren Datenzugang können wir die Anlagen effizienter betreuen und bei Problemen schneller helfen.“

Für die Schweitzer-Chemie geht die Arbeit weiter. „Wir haben noch viel vor. Wir wollen das Tool weiter ausbauen und noch mehr Daten integrieren, um zum Beispiel Ursachenanalysen noch weiter zu verbessern. Perspektivisch ist das Ziel, das Betriebstagebuch vollständig digital zu managen. Einen guten Teil davon haben wir heute schon geschafft – und wir bleiben weiter dran.“

Wasserwerte immer im Blick: das neue Labor-Tool

• Übersichtliche Zusammenführung aller Anlagen aller Standorte des Betreibers in einer Cockpitansicht
• Automatische Warnmeldung bei Überschreitung mikrobiologischer Grenzwerte
• Selbständige Berechnung der Sonderpflichten und Termine von Probenahmen
• Historische Darstellung der mikrobiologischen Werte als Grafik und Tabelle
• Download der Original-Berichte der unabhängigen Prüflabore
• Nutzung als Bestandteil des Betriebstagebuchs, bei reduziertem händischem Aufwand und weniger Fehlerquellen
• Cloudbetrieb und Datenübertragung im geschützten Netzwerk auf sicheren Servern in Deutschland

Das neue Labor-Tool ist eine weitere Ausbaustufe des digitalen Wasserdatenmanagements der Schweitzer-Chemie. Es ergänzt und erweitert dessen Funktionen, ist aber auch separat als eigenständiges Modul einsetzbar.