April 2023

Über uns

Zukunft ist, wenn alles kann und nichts muss

22 Jahre nach ihrer Gründung bringt sich die Schweitzer-Chemie GmbH in eine neue Partnerkonstellation mit der EnviroWater Group ein, hinter der die Beteiligungsgesellschaft SKion Water steht. Seit April 2023 hält die SKion Water GmbH 100 Prozent der Gesellschaftsanteile. Was sich dadurch verändert und wie sich die Schweitzer-Chemie dabei dennoch treu bleibt, erläutern die beiden Geschäftsführer im Interview.

Herr Schweitzer, Herr Eggerl: Wie sieht die Zukunft der Schweitzer-Chemie in den nächsten Jahren aus?
Bernd Schweitzer: Die Schweitzer-Chemie von morgen ist gewachsen, wirtschaftlich stabil, innovativ und höchst lebendig. Sie hat einen namhaften Kundenkreis und eine Unternehmenskultur, in der das
Arbeiten Spaß macht. Das sind jedenfalls die Ziele, für die wir heute diesen wichtigen Schritt gemacht und die Schweitzer-Chemie in einen starken Firmenverbund eingebracht haben.
Wolfgang Eggerl: Wir haben jetzt die strategischen Grundlagen geschaffen, um unsere Zukunft planbarer zu machen, unsere Handlungsfähigkeit zu steigern und den Standort sowie die Arbeitsplätze auf
lange Sicht zu sichern.


Was hat die Entscheidung zur Einbringung in die EnviroWater Group veranlasst?
Wolfgang Eggerl: Der Entschluss ist lange gereift und gut vorbereitet. Die Frage der Zukunftsfähigkeit und Zukunftssicherheit beschäftigt uns seit der Gründung des Unternehmens. Aufgrund der stetig
steigenden Komplexität, des dynamischen Wachstums und der ursprünglichen Gesellschafterstruktur sehen wir jetzt den richtigen Zeitpunkt, uns neu für die Zukunft aufzustellen. Es war klar, dass wir dazu
keinen reinen Finanzinvestor suchen, sondern eine Konstellation mit enger inhaltlicher Verwandtschaft, die uns auch fachlich weiterbringt.
Bernd Schweitzer: Es ist kein Geheimnis, dass die Schweitzer-Chemie von vielen Seiten umworben wurde. Wir konnten uns den Partner aussuchen, der zu uns passt, mit dem wir die Eigenständigkeit und
Einzigartigkeit der Schweitzer-Chemie erhalten können, das war uns wichtig. Wir haben ausschließlich mit Enviro und SKion gesprochen, wir wollten bewusst keinen Bieterwettbewerb.


Was macht die EnviroWater Group und SKion für Sie zu Wunschpartnern?
Bernd Schweitzer: Das Modell, die Vision und die Werte von SKion haben uns gefallen. Dass dort auch in junge Start-ups investiert wird, die mehr Ideen als Geld haben. Dass nicht der Ertragsdruck alles
bestimmt. Dass es ein Firmenverbund von starken Partnern auf Augenhöhe ist und kein Konzern. Kein behäbiger Riesenfrachter, sondern ein dynamischer, beweglicher Flottenverband aus agilen Schnellbooten, die eigenverantwortlich agieren.
Wolfgang Eggerl: Mit SKion und der EnviroWater Group bewegen wir uns im gleichen Umfeld, können wechselseitig vom Know-how aller profitieren und Synergien bilden. In den Portfolios ergänzen wir uns,
wir können zusammenarbeiten und gemeinsam den Markt erschließen. Hier ist vieles möglich, aber erzwungen wird nichts. Nach der Devise: Alles kann, nichts muss.
Bernd Schweitzer: Als wir signalisiert haben, dass wir gesprächsbereit sind, gingen dort sofort alle Türen weit auf. Da war gleich ein großes gegenseitiges Vertrauen
und viel Übereinstimmung. Das hat alles beschleunigt und vereinfacht.


Und Sie beide bleiben an Bord, um im Bild der Flotte zu bleiben?
Bernd Schweitzer: Kontinuität in der Führung war für SKion ein entscheidender Punkt und für uns eine Frage der Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir beide sind zwar schon auf der beruflichen Zielgeraden, werden das Unternehmen aber noch ein gutes Wegstück in die Zukunft begleiten.
Wolfgang Eggerl: Die zweite Führungsebene, also die Geschäftsleitung, bleibt ebenfalls an Bord und wird zunehmend mehr Verantwortung übernehmen. Wir haben sie in den letzten Jahren bewusst aufgebaut, um die Führungsnachfolge zu sichern. Das war damals eine gewaltige Veränderung, die sich heute bezahlt macht.


Wie weit geht die Kontinuität, gilt sie auch für die Struktur, die Vorstellungen und Werte der Schweitzer-Chemie?
Bernd Schweitzer: Ganz klare Ansage: Die Schweitzer-Chemie bleibt die Schweitzer-Chemie. Punkt. Unsere Organisation, unsere Strukturen, unseren Standort, auch unsere spezielle Kultur, das alles bestimmen weiterhin wir selbst in eigener Verantwortung, ohne Eingriffe oder Druck von außen.
Wolfgang Eggerl: Die Gruppe erwartet auch gar nichts anderes. Im Gegenteil. Wir sind ja gerade deshalb interessant für SKion, weil wir sind, wie wir sind. Man kennt unsere Stärken und ist froh, wenn
wir die weiterhin leben.
Bernd Schweitzer: Man muss sich von der üblichen Vorstellung freimachen, die man mit Konzernen verbindet. SKion ist ein ganz anderes Konstrukt, hat eine eigene Philosophie. Die Intelligenz dieser
Beteiligungsform liegt gerade darin, dass man die Partnerfirmen weiterhin das machen lässt, was sie erfolgreich gemacht hat, da wird nichts übergestülpt oder eingenordet.
Wolfgang Eggerl: Wir kennen unsere Partner schon lange und wussten, dass wir in allen Kernfragen auf gleicher Wellenlänge liegen, sonst hätten wir diesen Schritt nicht gemacht.
Bernd Schweitzer: Hinzu kommt, dass wir beide uns auch als Unternehmer nicht verbiegen lassen wollen, das hat ja schon die Gründungsidee der Schweitzer-Chemie ausgemacht. Das Unternehmen ist vor 22 Jahren gegründet worden, um nicht in einer Konzernstruktur eingebunden zu werden. Die Schweitzer-Chemie bleibt ein mittelständisches Unternehmen. Daran hat sich nichts geändert.


Wie war eigentlich die Reaktion Ihrer Belegschaft?
Wolfgang Eggerl: Erst mal überrascht und leicht verunsichert, doch die Akzeptanz war sehr schnell da. Nach der offiziellen Erstinformation haben wir Online-Meetings angeboten. Hier konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jede Frage stellen, die ihnen auf der Seele lag. Aber schon bei der zweiten Runde waren alle Fragen geklärt, es hat nicht lange gedauert, bis die Sicherheit und Zuversicht wieder da waren.
Bernd Schweitzer: Veränderung verunsichert immer, aber wir konnten allen schnell die Sorge nehmen. Hier bewährt sich mal wieder unsere vertrauensvolle Unternehmenskultur, man nimmt uns einfach ab,
dass wir wissen, was wir tun und dass wir zum Besten des Unternehmens und der Arbeitsplätze entscheiden. Uns beide kann man auch jederzeit direkt ansprechen.
Wolfgang Eggerl: Und es ist für alle sichtbar, dass die Beteiligungsgesellschaft tatsächlich lebt, was sie verspricht. Die Firmen in der SKion Gruppe konnten wachsen, sich weiterentwickeln und sind dabei eigenständig geblieben.


Wie wird der Austausch der Schweitzer-Chemie mit der EnviroWater Group aussehen?
Bernd Schweitzer: Die Geschäftsführungen stehen natürlich in ständigem Kontakt. Ansonsten gibt es einen regen Austausch auf praktisch allen Ebenen, von Servicethemen über Technik, Produkte, Digitalisierungschancen, gesetzliche Auflagen, Beschaffungsquellen und vieles mehr.
Wolfgang Eggerl: Auffällig dabei ist die Offenheit von beiden Seiten, die hohe Bereitschaft, voneinander und miteinander zu lernen. Die Haltung ist nicht „Das machen wir schon immer so!“, sondern Hauptfrage ist immer „Wie macht ihr das eigentlich?“ 
Bernd Schweitzer: Es gab auch schon sehr gute Begegnungen mit den Ansprechpartnern der Enviro hier vor Ort und bei unserer Jahrestagung Mitte Mai, wo auch Dr. Reinhard Hübner von SKion mit dabei war. Nicht nur beim offiziellen Teil, sondern auch bei der gemeinsamen Abendveranstaltung war der Umgang miteinander informell und barrierefrei. Da gab es keine Vorbehalte, nur große Neugierde aufeinander.


Wird sich die Zugehörigkeit zur EnviroWater Group in der Außendarstellung der Schweitzer-Chemie widerspiegeln?
Wolfgang Eggerl: Wir sind im Markt bekannt als Unternehmen und Marke mit einem klaren, eigenständigen Profil, das soll auch so bleiben. Wir werden aber auch Wege finden, den Mehrwert, den wir als Teil der EnviroWater Group bieten, nach außen zu kommunizieren.

 

Inwiefern profitiert die Schweitzer-Chemie von der internationalen Struktur der EnviroWater Group?
Bernd Schweitzer: Die Schweitzer-Chemie bleibt ein mittelständisches deutsches Unternehmen, wir wollen kein Global Player werden. Aber durch den Firmenverbund profitieren wir von einem besseren Zugang zu größeren Netzwerken, internationalem Know-how und Innovationen.


Und was kann die Schweitzer-Chemie nun, was sie davor nicht konnte?
Wolfgang Eggerl: In der Gruppe ist wahnsinnig viel Know-how versammelt. In Bereich Anlagenbau und spezielle Technologien können wir nun direkt auf die Expertise der EnviroWater Group zugreifen. Auch
unser Branchenwissen können wir im Netzwerk einfacher ausbauen, zum Beispiel im Bereich Pharmaindustrie, Kliniken oder Abwasser.
Bernd Schweitzer: Genauso kann auch die Gruppe davon lernen, dass unsere Stärken nicht nur die Lösungskompetenz und der hohe Servicegrad, sondern vor allem die Menschen sind.


Wird sich das Portfolio der Schweitzer-Chemie verändern?
Bernd Schweitzer: Nein, es wird aber eine indirekte Erweiterung geben. Bei Bedarf können wir Partnerunternehmen bei unseren Kunden ins Spiel bringen und umgekehrt, also Cross-Selling-Chancen nutzen.
Dabei übernimmt aber jeder seinen speziellen Part. 
Wolfgang Eggerl: Für die Kunden ist das ein echter Mehrwert, wenn sie mehr Leistungen aus einem Partnerverbund bekommen. Wir können uns im Netzwerk schneller und besser abstimmen, die Lösungen werden runder und effizienter.


Mit welchem Gefühl blicken Sie persönlich nach vorn?
Wolfgang Eggerl: Begeistert und motiviert. Das Timing passt perfekt, die Partner passen perfekt. Ich denke, von uns kann man noch viel erwarten.
Bernd Schweitzer: Wir haben jetzt eine stabile, stimmige Gesellschafterstruktur, neue Marktchancen und attraktive Perspektiven für die Zukunft. Das ist eine tragfähige Basis, um die Potenziale der Schweitzer-Chemie weiter erfolgreich zu entfalten.

 

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